![Der Uriana Tempel, abgedruckt als Frontispiz in Keplers Rudolphinischen Tafeln]()
Herzliche Einladung zum dritten Abend der diesjährigen Reihe "Sternstunden im Turm", gemeinsam organisiert von Juko Marburg e.V. und Parallaxe und Sternzeit e.V.!
Im Dialog mit
Ulrich Klein
über Bauten für die Sterne – Sternwarten um 1600
Musikalische Begleitung: Duo mit Teresa Vermillion (Klarinette) und Lars Pescara (Cello)
Im Rahmen eines europaweiten Netzwerkes entwickelt der dänische Astronom Tycho Brahe im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts maßgeblich durch die Empfehlung des hessischen Landgrafen auf der Insel Van im Sund zwischen Dänemark und Schweden das Modell einer interdisziplinären Akademie mit dem Schwerpunkt auf der damaligen Leitwissenschaft Astronomie. Dabei ging es darum, mit der Förderung durch den dänischen König an die antiken Forschungen und ihre Fortführungen in der islamischen Welt anzuknüpfen und diese auf einem zeitgenössischen Niveau weiterzuentwickeln.
Nach seinem Zerwürfnis mit dem dänischen König war Tycho Brahe gezwungen, seine Insel im Sund aufzugeben und einen neuen Förderer zu suchen, den er schließlich am Prager Hof Rudolfs II. fand. Hier war es dann vor allem die Zusammenarbeit mit Kepler, die die Astronomie entscheidend voranbringen sollte, während Tychos früherer Assistent Longomontanus in Dänemark die astronomischen Forschungen in seinem Sinne weiterführte.
Der Vortrag beschäftigt sich dabei nun in erster Linie mit den Baulichkeiten, in denen dies stattfand, teils völlige Neuschöpfungen eines bis dahin noch nicht entwickelten Architekturtyps Sternwarte, teils Anknüpfungen an die Jahrhunderte älteren Bauten in Persien und an der Seidenstraße.
Ulrich Klein, Freies Institut für Bauforschung und Dokumentation e.V., Marburg, beschäftigt sich mit interdisziplinärer Bauforschung und Dokumentation mit einem starken...